07.03.: Kölsche Grielächer trauern um Hans Bauhoff
Die K.G. Kölsche Grielächer vun 1927 e. V. trauert um ihren Ehrenpräsidenten und Nestor des Festkomitees Kölner Karnevals Hans Bauhoff. Hans Bauhoff verstarb am 28.02.2015. Mit ihm verliert die K.G. Kölsche Grielächer vun 1927 e. V. eine Persönlichkeit und einen großen kölschen Präsidenten. Hans Bauhoff wird eine große Lücke hinterlassen. Wir werden ihm ein ehrenwertes Andenken erhalten.
Biografie Hans Bauhoff
Hans Bauhoff wurde am 15.09.1919 im Vringsveedel geboren. Zeit seines Lebens hat er nie in einem anderen Stadtteil von Köln gewohnt. Am 17.10.1942 heiratete er seine Frau Helene, mit der er 2007 das Fest der „Eisernen Hochzeit“ feierte. Er ist gelernter Chemielaborant und bewarb sich nach dem Weltkrieg bei der Polizei, wo er bis zu seiner Pensionierung Dienst tat.
Hans Bauhoff ist mit Leib und Seele Karnevalist. Ab 1948 leitete er die urkölsche Gruppe „die Negerköpp“. 1967 übernahm er das Präsidentenamt bei der KG Kölsche Grielächer vun 1927 e.V. Damals zählte die Gesellschaft nur 18 Mitglieder, heute sind es ca. 120. Fortan galt für die Grielächer der Wahlspruch von Hans: “Opas Karneval ist nicht totzukriegen“ und er prägte ebenfalls den Satz: „KG Kölsche Grielächer …die Gesellschaft mit Herz“
Hans Bauhoff führte die Gesellschaft vom Brunosaal, über Flora und Sartory bis ins Maritim, Kölns größter Sitzungssaal, in die Beletage der Kölner Karnevalsszene. Heute veranstalten die Grielächer dort 5 große Sitzungen. Ab 1970 führte er die „Miljöh-Sitzungen em Kostümche“ ein. Dadurch bekamen die Sitzungen eine ganz neue Qualität. Es ging nicht mehr so steif zu und es gab kein Schaulaufen der Eitelkeiten mehr.
Unter Ferdi Leisten wurde er 1970 in den Vorstand des Festkomitees Kölner Karneval gewählt. In 17 Jahren im Komitee, davon 11 Jahre als Vizepräsident, hat Hans Bauhoff vier Präsidenten erlebt. Unter Bernd Assemacher leitete er 6 Fernsehsitzungen, sowie Rundfunksitzungen, die Lachende Sporthalle und die große Veranstaltung des „Närrischen Parlaments“. Als Polizist leitete er auch selbstverständlich die Sitzung des Sozialwerks der Polizei.
Ehrenamtlich leitete er als Sitzungspräsident auch verschiedene Veranstaltungen von Karnevalsgesellschaften. Als Gage gab es „Ne Blomestruuß för sing Leni. Dat wor jenoch“. Seine Maxime war:
„Nicht vom Karneval zu leben, sondern für den Karneval“!
Im Jubiläumsjahr 1977 der KG Kölsche Grielächer sollte ein ganz besonderer Höhepunkt her. Die Grielächer wollten das Dreigestirn stellen und Hans Bauhoff wollte sich einen Jugendtraum erfüllen. „Einmol Prinz zo sin“ wollte er in der Stadt werden, an der er schon als Junge aus dem Severinsviertel mit ganzem Herzen hing. Alles war vorbereitet, der Finanzplan stand, die Vorgespräche verliefen positiv. Da vergab das Festkomitee im letzten Augenblick die Ehre an eine andere Gesellschaft. Die Enttäuschung bei Hans Bauhoff und den Grielächer war sehr groß.
Im gleichen Jahr nahmen die Grielächer unter Leitung von Hans Bauhoff an der 125 jährigen Jubiläums-Steubenparade in New York teil. Hans Bauhoff hielt im Gebäude der UNO eine Rede, die simultan übersetzt wurde und übermittelte dort die Grüße des Bund Deutscher Karnevals und des Kölner Karnevals. Empfangen wurde die Gruppe von dem Sonderbotschafter der BRD, Rüdiger von Weschmar. Es war wohl der Höhepunkt in seinem Leben.
Hans Bauhoff war von 1967 bis 1993 Präsident der KG Kölsche Grielächer und wurde bereits 1989 zu deren Ehrenpräsidenten ernannt. 1984 bekam er das Bundesverdienstkreuz am Bande für sein soziales Engagement und der großen Verdienste bei der Polizei durch den damaligen OB Burger verliehen.
Nach seinem Rückzug aus der ersten Reihe hat er sich aber trotzdem nicht zur Ruhe gesetzt. Er ist in 34 Karnevals-Gesellschaften und -Vereinigungen Ehrenmitglied. Hans Bauhoff ist ein Glücksfall für die Grielächer und den Kölner Karneval, traditionsbewusst, aber auch zukunftsorientiert wirkte er maßgeblich an der Erhaltung und der Entwicklung des Kölner Karnevals mit. Am 04.01.2002 würdigte ihn das Festkomitee für seine Lebensleistung mit dem Ehrentitel „Nestor des Festkomitees Kölner Karneval von 1823 e. V.“. 2006 ehrte ihn die Ostermann Gesellschaft mit dem „Goldenen Ostermann Brunnen“. Auf der 11. im 11. Feier 2007 der KG Kölsche Grielächer würdigte ihn die Gesellschaft in Anerkennung und Verdienste für seine umfassende Arbeit für die kölsche Brauchtumspflege mit der Auszeichnung „Grielächer des Jahres“. Im Sommer 2013 verstarb seine Frau Helene.
Zum Abschluss noch einige Zahlen aus dem Leben von Hans Bauhoff:
62 Jahre aktiv im Kölner Karneval, davon
20 Jahre Leiter der Negerköpp,
47 Jahre in der KG Kölsche Grielächer, davon
26 Jahre Präsident der Grielächer,
26 Jahre Ehrenpräsident der Grielächer.
17 Jahre Vorstandsmitglied im Festkomitee, davon
11 Jahre als Vizepräsident und Chef des Protokolls
Ehrenmitglied in 34 Karnevalsgesellschaften und Vereinigungen.
1984 Bundesverdienstkreuz am Bande.
2002 Nestor des Festkomitees Kölner Karneval von 1823 e. V.
Hans Bauhoff wird eine große Lücke hinterlassen. Er führte seine Grielächerei mit großer Umsicht und kölschem Hätz. Mit ihm verliert die Gesellschaft eine Persönlichkeit und einen großen, kölschen Präsidenten. Wir werden ihn stets in guter Erinnerung behalten.
(Quelle: Pressemitteilung der K.G. "Kölsche Grielächer" von 1927 e. V.)